Mittwoch, 29. Januar 2014

Schule legt Grundstein für gesellschaftliche und berufliche Teilhabe

Sozialstaatssekretär David Langner und der Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, Werner Keggenhoff, besuchten heute die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Neuwied. Beim Informationsaustausch mit den Schülerinnen und Schülern, der Schulleitung sowie den Personalräten informierten sie sich über das Lehr- und Berufsbildungsangebot, das Internatsleben und die Herausforderungen des Schulalltags.

Staatssekretär Langner sagte: „Die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte bietet ein einzigartiges Angebot für ganz Rheinland-Pfalz“. Ihr Auftrag erstrecke sich von der landesweiten Frühförderung für Kinder mit Sehschädigungen über eine integrative Kindertagesstätte bis hin zur landesweiten Beratung und Unterstützung sehgeschädigter Schülerinnen und Schüler in der Integrierten Förderung. „Dabei begleitet sie die Schulen unter anderem auch bei Schulabschlüssen in der Fachrichtung ‚Wirtschaft und Verwaltung‘ und bietet die Ausbildung zum Bürsten- und Pinselmacher hier in Neuwied an. Die Betreuung von blinden und sehbehinderten Kindern und Jugendlichen aus ganz Rheinland-Pfalz erfordert einen großen logistischen und personellen Aufwand, der sich lohnt, denn damit wird der Grundstein für die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe gelegt.“ Langner und Keggenhoff dankten der Schulleitung sowie dem Lehr- und Erziehungspersonal für ihr Engagement, durch das jedes einzelne Kind die bestmögliche Förderung erfährt.

 

Der Präsident des Landesamtes betonte, dass sich das Land auch weiterhin für die Schule einsetzen werde. „Aktuell bereiten wir gemeinsam mit der Landesschule die erforderlichen Anträge auf Weiterentwicklung der Schule zu einem Förder- und Beratungszentrum vor. Wir wollen bei den ersten Schulen sein, die dieses Zertifikat zum 1. August 2014 erhalten“, erklärte Keggenhoff. Der Inklusionsgedanke werde in den Landesschulen bereits erfolgreich gelebt. Lehrerinnen und Lehrer der Landesschulen sind in erheblichem Umfang in Regelschulen im Einsatz, um für sinnesbehinderte Kinder geeigneten Unterricht zu gewährleisten. Im Rahmen der Frühförderung werden bereits Kleinkinder in den Familien betreut, um die Weichen für eine Betreuung in Vor-Ort-Kindergärten und -Schulen zu stellen. „Das Zertifikat des Förder- und Beratungszentrums wäre eine Bestätigung der hohen Fachkompetenz der Landesschule und würde ihrem landesweiten Engagement und Beratungsangebot Rechnung tragen“, so Keggenhoff.

 

Die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte wurde 1899 eröffnet. Der großzügig gestaltete Neubau mit Internatsgebäude wurde 1980 bezogen. 2011 konnte eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme abgeschlossen werden, die besonders dem Schwimmbad und der Sporthalle zugute kam. Träger der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte ist das Land Rheinland-Pfalz. Die Trägeraufgaben nimmt das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) wahr. Die Schule unterrichtet derzeit 171 Schülerinnen und Schüler. Davon besuchen 75 das Internat, darunter 48 schwerstmehrfach behinderte Kinder.

 

Quelle: Homepage des MSAGD, www.msagd.rlp.de/presse vom 17.01.2014