Donnerstag, 28. Mai 2015

Mit den Fingern lesen

Blinde Schülerinnen und Schüler lernen in ihrer Grundschulzeit am Computer zu arbeiten und benötigen dafür eine "Braillezeile". Diese setzt Informationen tastbar in tastbare Punktschrift um, die sogenannte Brailleschrift, benannt nach dem „Erfinder“ Louis Braille. Mit solch einer Braillezeile können neben Computern bei Bedarf auch Mobiltelefone und andere mobile elektronische Geräte bedient werden.

 

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Braillezeile mit Laptop

 

Um den Einstieg in diese Technik zu erleichtern, präsentierten drei Firmen am 6. Mai in der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Neuwied im Rahmen einer kleinen Ausstellung ihre Produkte. Sie ermöglichten dadurch den blinden Schülern, gemeinsam mit ihren Eltern und Lehrern, erste Erfahrungen auf diesem Gebiet zu sammeln. Neben den Schülern der Landesschule fand ein blinder syrischer Schüler, der in Bad Kreuznach die Regelschule besucht mit seinen Eltern, seiner Integrationshelferin und seiner Betreuungslehrerin den Weg nach Neuwied.

 

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Eltern, Firmen und Lehrer im Austausch

 

Neugierig und mit viel Spaß erkundeten die Schüler die unterschiedlichen Modelle:

 

Noah: „Die erste Braillezeile hat mir am besten gefallen, weil sie so praktisch zum Schreiben ist und sich gut anfühlt.“

 

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Noah liest mit seinen Fingern

 

Leon: „Ich fand die Braillezeile mit der Leiste am besten, weil ich so viel klicken konnte.“

 

Mouamen: „Es hat mir Spaß gemacht, die Braillezeilen auszuprobieren, aber bei der dritten bin ich etwas müde geworden.“

 

Noah und Leon: „Es war toll, dass die Braillezeilen gesprochen haben!“ …

 

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Bildschirmleseprogramm (Screenreader)
Informationen auf dem Bildschirm werden von einem Bildschirmleseprogramm (Screenreader) ausgewertet und in Sprachausgabe und Braille gewandelt.

 

Lara: „Ich fand es ganz toll, dass ich alle Braillezeilen ausprobieren konnte.“

 

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"Lara" in Punktschrift

 

Noah: „Man konnte gut löschen; der Cursor war immer da, wo man geschrieben hat und man musste nicht zurückgehen.“

 

Besonders gut hat Mouamen gefallen, dass er andere blinde Kinder kennen gelernt hat und mit ihnen spielen konnte.

 

Wir bedanken uns bei den ausstellenden Firmen

  Handy Tech www.handytech.de,

  IPD Infosystem Produktion and Distribution www.ipd-hannover.de

  Papenmeier www.papenmeier.de

 

Die größte Fachmesse Deutschlands für Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte findet aktuell in Frankfurt statt: www.sightcity.net

 

Martina Henrich, Schulleiterin der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte