Austausch-Café

Am Samstag, 13.11.2021 hatte das Schülerkursteam zu einem Austausch-Café für Eltern sehgeschädigter Kinder des ersten und zweiten Schuljahres aus dem Neuwieder Umkreis eingeladen. Es waren sowohl Eltern vertreten, deren Kind unsere Schule besucht, als auch Eltern von Kindern, die inklusiv beschult und durch Kolleg*innen unserer Einrichtung betreut werden. Es freute uns besonders, dass neben den Eltern auch vier „Expert:innen“ unserer Einladung gefolgt waren.

Eine Studentin berichtete eindrucksvoll und unterhaltsam von ihren Erfahrungen als blinde Schülerin in der Inklusion und ihrem Werdegang bis zu Abitur und Studium.

Ein sehbehinderter, ebenfalls inklusiv beschulter Schüler, der gerade mitten in den Abiturprüfungen steckt, und seine Mutter erzählten offen von ihrem individuellen Umgang mit der Diagnose und was sie auf ihrem Weg besonders gestärkt hat.

Die Mutter eines inzwischen erblindeten Sechstklässlers, der die beiden letzten Grundschuljahre an unserer Schule absolvierte und anschließend an das Carl-Strehl-Gymnasium in Marburg wechselte, berichtete davon, warum sie sich für die Beschulung an der Förderschule entschieden hat und wie sie ihren Sohn bei der Bewältigung seiner Erblindung begleitet.

Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Kuchen wurde deutlich, wie wichtig und wohltuend es ist, Kontakte zu ebenfalls Betroffenen zu knüpfen, sich auszutauschen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, Tipps weiterzugeben und sich Mut zuzusprechen.

In dieser geschützten Umgebung war es möglich, auch schwierige Momente im Leben als selbst Sehgeschädigte:r oder als Eltern dieser Personengruppe zu thematisieren. Aus der offenen und emotionalen Gesprächsatmosphäre erwuchs ein Gefühl der Verbundenheit untereinander und der Wunsch, im Austausch und in Verbindung miteinander zu bleiben.