Förder- und Beratungszentrum / Sehen

Zum 01. August 2015 erhielt die Landesschule die Beauftragung als Förder- und Beratungszentrum in Bezug auf den Förderschwerpunkt Sehen.

Als einzige Bildungsstätte ihrer Art in Rheinland-Pfalz hat sich die Landesschule seit ihrer Eröffnung 1899 zu einem Kompetenzzentrum für die Belange blinder und sehbehinderter Kinder und Jugendlicher entwickelt – mit umfangreichen Aufgabenfeldern im schulischen und sozialen Bereich. Dadurch unterstützt sie die erfolgreiche Teilhabe der jungen blinden und sehbehinderten Menschen an der Gesellschaft.

Frühförderung: Der erste Aufgabenbereich umfasst die intensive Beratung und Begleitung blinder und sehbehinderter Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt. In 13 dezentralen Außenstellen werden landesweit bis zu 300 Kinder betreut.

40 Kinder im Alter von 2 - 6 Jahren - mit und ohne Behinderung - besuchen die integrative Kindertagesstätte auf dem Gelände der Landesschule.

Die beiden eigenständigen Förderschulformen Schule für Blinde und Schule für Sehbehinderte sind organisatorisch als Ganztagsschule in verpflichtender Form zusammengefasst. Beide Schulformen gliedern sich in verschiedene Schulstufen/Bildungsgänge mit folgenden Schulabschlüssen: Abschluss Grundschule, Abschluss Berufsreife (früher Hauptschulabschluss), Abschluss besondere Form der Berufsreife und Abschluss der Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung.

Durch den zweijährigen Besuch der Berufsfachschule 1 und 2 (Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung) im Anschluss an die Berufsreife kann der qualifizierte Sekundarabschluss I erworben werden.

Mit dem Abschluss der besonderen Form der Berufsreife oder anderen schulischen Voraussetzungen besteht in unserer Werkstatt die Möglichkeit der Ausbildung zum Bürsten- und Pinselmacher, im Vorfeld durch den Besuch des Berufsvorbereitungsjahres BVJ.

Im August 2016 besuchen 160 Schülerinnen und Schüler die Landesschule in Neuwied. Die meisten von ihnen sind Fahrschüler (externe Schüler) und werden täglich zur Schule befördert. Liegt der Wohnort der Familie zu weit entfernt, dauert die tägliche Fahrtzeit zu lange oder aus anderen Gründen wohnen die Schüler während der Schultage im Internat. Darüber hinaus gibt es Plätze in Ganzjahreswohngruppen. Im Rahmen der Kurzzeitbetreuung oder Verhinderungspflege besteht die Möglichkeit der Aufnahme ins Internat für einen begrenzten Zeitraum.

Beratung und Unterstützung: Mehr als 450 blinde und sehbehinderte Schüler werden landesweit wohnortnah an allen Schulformen in Bezug auf den Förderschwerpunkt Sehen nachfrage- und ressourcenorientiert unterstützt.

Spezielle Professionen wie z. B. eine Orthoptistin (Sehdiagnostik, Hilfsmittelberatung …) sowie Rehabilitationslehrerinnen für Blinde und Sehbehinderte (z. B. Training Orientierung und Mobilität) runden das spezielle pädagogische Förderangebot ab.

Insgesamt werden landesweit durch die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Neuwied nahezu 900 blinde und sehbehinderte junge Menschen vom Babyalter bis zur Berufsausbildung gefördert und betreut.

Über das pädagogische Personal hinaus arbeiten mit Verwaltung, Großküche und Handwerkerbereich insgesamt ca. 240 Personen in den dargestellten Bereichen der Landesschule.

Leiterin der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Neuwied